Margot ging zu Henri. sie verzichtete auf den Vorteil ihrer Eigenliebe und tat selbst den Schritt, obwohl er sie am Morgen im Zorn verlassen hatte. Sie konnte ihn entschuldigen, weil er als Mann ohnehin der weniger Kluge war, und außerdem gab sie ehrlicherweise zu, daß er Grund hatte zu klagen, sowohl über ihre früheren Liebesbeziehungen, so vergessen sie waren, als auch über das andere. Das andere war schlimmer, und noch schlimmer für sie als für ihn, denn so fest glaubte er doch nicht, wie sie selbst es glaubte, daß seine Mutter vergiftet worden war von ihrer. Indessen hatte sie die Untat jetzt wiedergutgemacht und das unheimliche Hindernis, das immer wieder zwischen ihnen sich aufrichtete, war jetzt beseitigt: sie hatte ihm das Leben gerettet. Margot hatte für Henri gekämpft, berufen durch einen Traum von oben — hatte gesiegt und eilte beflügelt, sich ihren Lohn zu holen.

Er hatte gebadet, sich frisch angezogen, er und sein Zimmer dufteten nach Wohlgerüchen. Als sie eintrat, sah er ihr mit demselben Verlangen entgegen wie sie ihm. In beiden stand das Blut auf, ihr Körper ergriff ein Schwindel, und sie wären einander in die Arme gestürzt. Leider war ein Dritter zugegen, der kurz gebaute, aber lustige Dichter, sein Freund Agrippa.

«Redlicher Agrippa», bestimmte die Königin von Navarra. «Lassen Sie mich dem König, meinem Herrn, ein wichtiges Staatsgeheimnis anvertrauen.»

D’Aubigné schmunzelte bereitwillig, aber bevor er das Feld räumte, machte er anstatt zwei Verbeugungen drei: die erste vor dem König, die zweite vor der Königin, und noch eine vor dem Bett. Darüber lachte das junge Paar von Herzen, und Henri sagte:

«Geliebte Königin! Auf das große Staatsgeheimnis brenne ich noch mehr, als Sie erwarten dürfen» — mit Blick nach dem Lager. «Dennoch sollte Agrippa seinen Bericht beenden. Er weiß von merkwürdigen Vorzeichen.»

«Nicht Vorzeichen, Sire, das sagte ich nicht. Zwischenfälle, oder auch nur auffallende Kleinigkeiten des täglichen Lebens.»

«Gehört das wirklich zum täglichen Leben in Paris, Agrippa? Sagen Sie es selbst, teuerste Königin, ob es hier die Regel ist, daß das Volk sich zusammenrottet, um eure Priester reden zu hören gegen die von der Religion. Der Pfaff steht auf dem Prellstein oder auf Stufen, und er predigt Hängen und Würgen. Plötzlich brechen alle auf, weil sie einen vereinzelten Hugenotten entdeckt haben. Der Unglückliche will laufen, der Haufe wälzt sich über ihn. Kleinigkeiten des täglichen Lebens?»

Sie war tödlich erbleicht. ‹Das ist mehr, als ich geahnt hatte. Margot, es drängt heran, gleich fällt das Tor zu. Schneller, Margot! Fort mit mir und ihm!› Daher sah sie ganz davon ab, wer sonst zugegen war. «Henri, mein geliebter Herr, hören Sie wohl zu! Wir beide werden noch heute abend, wenn die Straßen leer sind, abreisen nach England.» Eine Gebärde ihrer schönen Hand kam seinen Entgegnungen zuvor.

«Henri, mein geliebter Herr! Erkennen Sie ganz, wie eins vom andern abhängt: die Ruhe in Paris vom Sieg in Flandern, und dieser vom englischen Gold. Der Sieg des Herrn Admiral wird ein protestantischer Sieg sein, aber unter seinem Befehl kämpfen eure und unsere Truppen. Das ist das Ende der Feindschaft zwischen uns und euch. Nachdem wird niemand mehr auf Prellsteinen predigen dürfen. Darum: wir beide müssen nach England hinüber mit dem schnellsten Schiff.»

«Ich danke dir. Aber —»

«Nicht fliehen sollen wir — du! Laß mich ausreden, Henri, mein geliebter Herr! Wir fliehen nicht, wir erfüllen die wichtigste Sendung. Coligny selbst verlangt es, zum Vorteil der Sache.»

Das war ihr Einfall in der Not. Der dritte hier mochte einen gedämpften Laut, beinahe einen Pfiff, von sich geben: sie wies ihn nur zurecht mit gebieterischen Augen. Er gehorchte auch, er schwieg. Aber sein König fragte ihn: «Was denkst du, Agrippa?»

Hierauf antwortete er: «Ich denke, daß die Liebe einer schönen Prinzessin das höchste Gut ist.»

Die Ehre ist höher, hört Henri sofort sein gutgeschultes Inneres sprechen. Auch die Religion ist höher.

Schnell entscheidet er: «Der Admiral hat zu befehlen, er wird mir seinen Auftrag selbst wiederholen.»

«So soll es geschehn», bestätigt die schöne Prinzessin, aber für sich ist sie fest entschlossen, die Aussprache mit dem alten Ketzer nach ihren Kräften zu hintertreiben; sie kennt die Kunst, ihren geliebten Herrn aufzuhalten, bis sie beide im Reisewagen fortrollen und alles andere zurückbleibt. Agrippa d’Aubigné gehorcht endlich ihrem Wink und geht. Sogleich haben beide in atemloser Erwartung die Arme geöffnet.

Verspätet erschienen sie bei der heutigen Festtafel; sie hätten aber pünktlich drei Uhr da sein sollen, und sogar früher als ihre Gäste, die sie eigentlich empfangen mußten. Denn dies Essen gab der König von Navarra, im Palast d’Anjou. Statt dessen traten sie unter eine Gesellschaft, die erregt schien, nur daß sie plötzlich verstummte. Drei oder vier Stunden wurde unaufhörlich gegessen und getrunken, Fleisch von allen Tieren, Wein jeden Gewächses, aber es blieb wie anfangs: die Reden waren geräuschvoll, solange sie sich in Torheiten ergingen; nur die klugen oder bedenklichen vertrugen keinen Hauch oder Blick, gleich brachen sie ab. Auch zählten die Anwesenden einander: es war eins der Dinge, die man heimlich tat. Der Erste Edelmann de Miossens lag zu Bett und sollte Koliken haben. Mehrere andere protestantische Herren waren gar nicht mehr aufzufinden, angeblich hatten sie Paris in Eile verlassen.

«Das sind Zeichen», sagte an einem der Enden des Tisches Du Bartas zu Du Plessis-Mornay. «Aber das Auffallendste ist die große Geduld und Versöhnlichkeit derer, die noch übrig sind. Dies ist der dritte Abend, den die Hochzeit schon dauert, und mir scheint es, als ob allen diesen Unglücklichen nachgerade die Kraft verlorengegangen wäre, von ihren Sitzen aufzuspringen, in zwei Haufen sich zusammenzurotten und laut einander zu bedrohen. Manchmal schläft in den Geistern sogar der Haß, oder liegt weit hinten zum Sprunge geduckt.»

Mornay antwortete: «Wir alle zögern noch einen Augenblick, dieses Land und Königreich zu verwandeln in ein blutendes Aas, woran nagen werden alle Tiere der Erde; die Goten nehmen, was die Hunnen verschmähen, und die Vandalen die Überbleibsel vom Fraß der Goten.»

So die Sprache des tugendhaften Mornay, und sie rührte, wie schon oft, an das Äußerste. Ringsum aber zählten sie einander. Auch Katholiken fehlten, darunter der Hauptmann de Nançay. Er wurde im Louvre benötigt, wie man hörte; unbekannt, vielmehr unausgesprochen blieb, wofür. Ein Herr de Maurevert war nicht zu sehen. Manche erinnerten sich seiner besonders spitzen Nase und der Augen ohne Zwischenraum. «Der Hund!» rief der Herzog von Guise gehoben und edel. «Hatte er sich nicht unter meinem Bett versteckt! Er wollte mich um eine Gnade bitten, wie er vorgab; aber der Dolch, den er bei sich trug, sah nach Gnade nicht aus.»

Dies berichtete aus Entrüstung Guise sehr laut, auch Karl der Neunte und der König von Navarra, die einander gegenübersaßen, hätten es bei dem geringen Abstand noch hören können.

Karl machte indessen selbst viel Lärm; sein Vorteil über Madame Catherine, oder was er sich nachträglich als selbsterrungenen Sieg anrechnete, erhöhte seine Stimmung. «Navarra! Hier wollen wir nicht davon sprechen, aber du und deine Liebste, ihr schuldet mir eine ordentliche Kerze für meine Verwendung. Ohne mich wäre dein Leben billig zu haben. Ich bin dein Freund, Navarra.»

Seine Schwester ließ ihm einschenken, damit er schwieg. Sonst hätte er noch allen erzählt, daß sie und ihr Mann heute abend abgingen nach England. Das Glas Wein brachte ihn statt dessen auf seine große Liebe und Bewunderung für seinen Vater Coligny, den treuesten seiner Untertanen, den besten seiner Diener. Hörte man den König von Frankreich, dann war der Friede der Parteien unterzeichnet und die Vergangenheit vergessen.

Du Bartas an seinem Tischende sagte: «Der Herr Admiral glaubt dasselbe, trotz empfangenen Warnungen. Aber er und Karl der Neunte sind die einzigen, die es glauben. Das macht mir Sorge. Wer die Menschen auf einmal und ohne ersichtlichen Grund nicht mehr für blind und böse hält, läuft selbst sehr große Gefahren: vielmehr er hat sich schon aufgegeben.»

Du Plessis-Mornay antwortete ihm: «Mein Freund, wenn in diesem Augenblick Jesus hier einträte, zu welcher Partei würde er sich setzen? Er wüßte es nicht, denn die einen sind so sehr auf Übles bedacht wie die andern und bewahren in ihrem Herzen auch nicht den letzten Funken Liebe mehr, nicht sie und nicht wir. Ich, daß ich es nur gestehe, fürchte mich vor mir selbst; denn mir steht der Sinn nach einer Metzelei.»

«Wir kennen dich, Philipp. Nur dein Geist liebt das Äußerste.»

«Es ist in der Welt, bevor es in meinem Geist ist. Findest du, Du Bartas, daß man hier noch lange den Verstand bewahren kann? Für meinen Teil werde ich mich den Seewinden aussetzen, und wenn ich ertrinke, soll es gern geschehn, da in Schloß Louvre weit Schlimmeres sich ankündigt.»

«Du verreist zu Schiff?»

«Nach England, Geld aus Elisabeth ziehn.» Die Züge seines sokratischen Gesichtes schoben sich noch enger zusammen unter der hohen Stirn — aus Verachtung für das Geld oder auch für sein Glück. Selbstbetrug war nicht seine Sache, und er begriff, daß ungewollt das Glück sich ihn erwählt hatte, um ihn von hier fortzubringen.

«Madame Catherine hat mich rufen lassen. Ich soll reisen statt meines Herrn, der hierbleiben muß. Was ihm nottut, ist kein schwankendes Schiff, sondern ein festes Schlafzimmer. Wirklich kann aber nur er allein die Geister beruhigen vor ihrem Ausbruch. Mein eigener Geist, o Freund, ist nicht mehr anders abzukühlen als durch die Tiefen der Flut, und mir bleibt zu hoffen nur, daß ich darin versinken muß!» rief er hingegeben — sollte aber leben noch einundfünfzig Jahre, und manche derer, die ihn hier umgaben, keine fünf Tage mehr.

Seine Worte, denen er den Wert von Geheimnissen nicht beimaß, wurden mehrfach belauscht und verstanden, auch von der jungen Charlotte de Sauves. Die Freundin benutzte die erste Gelegenheit, als der König von Navarra seinen Platz neben der Königin verlassen hatte, um Margot zu unterrichten. Sie hatte dabei leuchtende Augen. Sie war in der Zeit, wenn manche das Lächeln des Lebens besonders anmutig erwidern. Ihr Gesichtchen, das von den Jahren bestimmt war, spitz zu werden, bekam in diesem Augenblick einen geistreichen Reiz durch die Neuigkeit, die sie überbrachte. «Madame, Majestät und Margot», sagte sie abwechselnd und konnte nicht genug darauf bestehn, wie tapfer und geschickt zugleich der König von Navarra sich verhielt, da er hierblieb, und da er, um hierzubleiben, seine Königin belog. Denn so stellte die Freundin es dar, in allen Tönen des Lobes. Die Ehre eines Mannes verlangte, daß er sogar seine Liebe aufopferte dem Dienst! Charlotte dachte dabei: ‹Jetzt liegt ihr den ganzen Tag beieinander, aber einmal kommt auch an mich die Reihe, ich bin darauf neugierig. Wenn die gute Margot weiß, daß er sie schon belügt, betrügt sie ihn früher, und er sie mit mir.›

Margot dachte, während sie zuhörte: ‹Die ist neidisch. Mein Glück übertrifft alles, sträflich ist, daß man es mir so sehr ansieht. Ich hätte klug gehandelt, das Glück auf einer Reise zu verstecken, selbst wenn sie weit und gefährlich wäre. Vielleicht brächte man es heil zurück, indes hier — Ich weiß nicht, was meine Mutter vorhat, sie selbst aber weiß es. Daher kann sie gegen mich immer noch ein Blatt ausspielen. Wenn es wahr ist, was Sauves plappert, dann hat Madame Catherine meinem geliebten Hugenotten in den Kopf gesetzt, daß sein Mornay besser als ein König in England um Geld betteln kann. Nein! Anders! Jetzt merk ich erst, daß die Ausrede von Henri allein erfunden ist. Sie merkte es aber, weil ihre Freundin es ihr auf unmerkliche Weise untergeschoben hatte. Er schickt jemanden, damit wir hierbleiben können. Denn er ist zu tapfer, um sich in Sicherheit zu bringen, und er liebt mich so sehr, daß wir unser Zimmer nicht lange verlassen dürfen!›

Dies dachte Margot, bewegt in ihrem Fleisch und ihrer Seele. Sie nahm sich undeutlich vor, noch wieder vorstellig zu werden bei der alten Königin — saß statt dessen, fühlte die Frist vergehn und hatte eigentlich an dieser Stelle schon alles aufgegeben, was nicht die Nacht und ihre Freude war.

‹Mein liebes Herz und meine schöne Liebe›, dachte Henri in den Ausdrücken, die nur laut wurden für sie ganz allein und im den seltensten Minuten. Indessen sprach er abseits mit seinem Vetter Condé über seine Schwester: deshalb hatte er sich von seiner Königin getrennt, für eine kleine Weile, wie er meinte. Es sollte eine wohlbemessene werden. Sein Vetter sagte ihm, daß er selbst der jungen Catherine abgeraten habe, das Haus zu verlassen. «Paris ist unruhig. Das Volk wartet nach seiner Art auf Ereignisse, mit denen es sich aufzuregen hofft. Ich, soviel an mir liegt, würde es bestrafen, nicht, wenn es schon losgelassen ist, sondern solange es noch lüstern schwankt.»

«Glücklicherweise wirst du nicht gefragt. Wir wollen die spanische Weltmacht angreifen, da darf Paris nicht ruhig sein. Aus den Erregungen eines Volkes ist alles zu machen, sogar das Gute und nützliche. Dafür sind wir Fürsten. Meine Schwester hätte doch kommen sollen, wenn meine Hochzeit gefeiert wird.»

Der Bruder bestand darauf, weil er sehr wohl unterschied, warum sie eigentlich fortblieb. Er hatte nicht handeln wollen, wie nach ihrer Meinung der letzte Auftrag ihrer Mutter gewesen war: hatte Paris nicht verlassen, und die von der Religion nicht gegen den Hof geführt. Statt dessen gab er Kraft und Schicksal dahin, um die Prinzessin von Valois zu lieben: das verzieh seine Schwester ihm nicht. Er enttäuschte sie als König und als Bruder. In der jungen Catherine fühlte sich verletzt und mißachtet die tote Jeanne. Für sich selbst aber war die kleine Schwester eifersüchtig auf den großen Bruder, der eine andere küßte. Da er Kathrin kannte wie sein Blut, blieb nichts hiervon ihm wirklich verborgen; er dachte es nur abzustreiten vor Condé, nicht vor sich selbst. So sagte er: «Sie irrt, Vetter, und wenn ich abgereist sein werde, dann mach es ihr klar! Ich verlasse dennoch Paris, wie ihre Meinung und der Auftrag unserer Mutter war. Zwar werde ich nicht anrücken mit dem Heer, aber mit Gold aus England.»

«Du? Unter Säcken gebeugt wie ein Esel?» fragte der Vetter zweifelnd, und es war nur gut, daß er zweifelte, denn so klang wenigstens die Mißachtung nicht durch. Grade hier trat Philipp Mornay zu ihnen.

«Ich selbst soll den Esel spielen, statt Ihrer, Sire.» Er reckte den Hals und wieherte. «Der goldene Esel, ein Zauberwesen, aber eine zu kostbare Fracht führt den Himmel in Versuchung; er läßt die Planken klaffen und den Esel ins Meer versinken: mir sagen Vorbedeutungen, wie es endet. Ihr Leben, Sire, ist bei weitem teurer; man zahlt hoch dafür. Sie wissen wohl, wer», raunte er und deutete durch die Wand hinaus, bis zu einem Ort, wo alles und auch dies Ding gelenkt wurde.

«Dann bleibe ich», entschied Henri sofort. «Es ist sogar besser zu bleiben. Um so eher bin ich Herr meiner Entschlüsse. Ich und der Herr Admiral sind stärker, wenn wir vereint sind.»

«Auf alle Fälle hast du Margot», ergänzte Condé und wendete sich ab. Grade das hatte Henri im Sinn gelegen, er erschrak und schwieg.

Philipp Mornay verneigte sich förmlicher, als unter ihnen sonst üblich war. «Sire, ich bitte jetzt, mich zu beurlauben. Aber da ein Scheidender einem Sterbenden ähnelt, genehmigen Sie mein Vermächtnis! Sie werden hier zurückgehalten, damit die andern nicht rechtzeitig Mißtrauen fassen und alle auf einmal, in einem allzu starken Haufen, sich aus der Stadt schlagen. Nur dadurch trügen sie noch Leib und Leben davon, anders nicht mehr, und haben auch ihren inneren Schutz so gut wie das Tier, das zurückscheut vor dem Schlachthaus. Achten Sie auf die Gespräche ringsum, Sie werden keins belauschen, worin man nicht lieber weit fort wäre und nur noch ausharrt, weil Sie das Kommende geschehen lassen, Sire.»

«Philipp, du hast im Namen des Herrn Admiral eine glänzende Denkschrift aufgesetzt für den König von Frankreich, daß seine Untertanen von Natur nichts so nötig haben, wie zu stehlen und zu töten, wenn nicht Fremde, dann einander. So übertrieben angespannt redest du auch hier wieder. Coligny ist der Freundschaft des Königs versichert. Er hegt noch weniger Mißtrauen als ich, warum bliebe er wohl sonst?»

«Er bleibt, weil ihn das Grab erwartet. Dich aber erwartet das Bett.»

Ein Schub angeheiterter Gäste trennte sie. Als Henri seinen Freund suchte, fand er ihn nicht mehr.