VORWORT DES HERAUSGEBERS.
Im nordischen kriege waren, wie bekannt, Russland, Polen und Шпе-
mark infolge da Tractat8 von 1699 Alliierte дедеп Schweden. Doch wurde
Danemark von seinem 0berlegenen Feinde sehr bald gezwungen, die Feind-
seligkeiten einzustellen und den Frieden in Travendal (im Jahre 1700)
zu schliessen. Indessen gab Dlnemark noch nicht den Gedanken auf, bei
gunstiger Gelegenheit den kampf mit Schweden wieder aufzunehmen, ит
die alten dinischen Provinzen jenseits des wiederzuerlangen, welche
Schweden im Jahre 1658 von DBnemark erobert hatte.
Unter diesen Verhiltnissen versteht тап, wie angelegen es dem dlni-
schen k6nige sein musste, der mit dem michtigeren Schweden nicht allein
anbinden konnte, mOglichst депаие Aufklirungen 0ber die Macht zu er-
halten, aufwelche er haupt"cblich angewiesen war ит seine Zwecke zu
erreichen, nimlich Russland, diese пеи auftauchende Grossmuht im 0sten,
deren krlfte bisher in Europa noch nicht recht bekannt waren.
Die drei dinischen Gesandt,en, die im ersten Decenium des XVIII.
Jahrhunderts ат Hofe Peters des Grossen accreditiert waren, nlmlich Paul
Heins, der die Allianztractate i. Ј. 1699 abgeschlossen hatte und in Moskau
i. Ј. 1705 starb, sein Nachfolger Georg Grund von 1705—1709, und
dessen Nachfolger Just Juel топ 1709—1711, hatten daher auch ihre be-
sondere Aufnersamkeit darauf gerichtet, mOglichst umfassende und депаие
Nachrichten 0ber dieses Land zu geben. Ihre in sehr Anzahl
im dlnischen Reichsarchiv anfbewahrten offciellen Relationen zeugen noch
von dem angewandten Fleiss, und die Herausgabe derselben wnrde manche
пеие Aufklirungen 0ber diese interessante und unruhige Periode der russi-
schen Geschichte bringen.