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jeder Gelegenheit und zuletzt durch Ertheilung der WUrde eines

Geheimraths kund gab.

Es war in dem Маппе auch nich ein Funke von der Sucht

zu glinzen, ит etwa selbst Tafelfreuden zu geniessen. Diese Tafein,

auf dem rosigen Teppich6 des Herzensgrundes reichlich gedeckt,

sind nichts anders, wie die Gaben des h Nikolaus zu deuten. Es

machte ihm Freude, andere vergm)gt zu sehen...

Aus dem Gesagten k6nnte sich vielleicht der Gedanke entwi-

ckeln, der Bischof mtisse bei diesem allseitigen Wohlwollen arm

gestorben sein.

Indessen јеае Tafeln warea doch пит freundliche Einzelnerschei-

пипдеп des Jahres. Bei den Tugenden der Selbstbeherrschung, Mis-

sigkeit und Sparsamkeit, die er ап seiner Person streng ilbte, ward

es ihm •m6glich, aus den reichlicheren Mitteln seiner Stellung ein

Privatverm6gen zu sammeln. Diesem beschloss er, in reiner Regung

des Herzens und im Ueberblicke der Verhiltnisse und der Forderun-

деп h6heren Lebens ein sch6nes Ziel 'hinzustellen, wodurch ег sich

ein dauerndes Denkmal in der Geschichte der Monarchie setzte.

Der griechisch- katholische Gottesdfenst schliesst пеЬеп dem

kirchengesange jede Musik aus. Der Bischof, der das Bediirfniss

nach einem sch6nen Choralgesange fiihlte, berief пип auf eigene

kosten einen grUndlich gebildeten Tonkiinstler ins Land, liess ihn

im Lesen der altslavischen Schrift und im Verstindniss des Textes

unterrichten und i.ibergab ihm dann die Leitung eines lnstituts von

kirchersingern. Die Wechselfille des Lebens berechnend stellte er

ihm einen zweiten Lehrer zur Seite, als einstweiligen Gehiilfen und

spiteren Leiter. Um schOne Stimmen zum Eintritt und fleissigen

Besuch des Instituts zu gewinnen, gab er jedem Chorknaben ете

monatliche Unterstiitzung.

Damit das Institut Fortdauer und Bestand habe, fundirte er

fiir alle Zeiten eine jiihrliche Gehaltszulage von 100 П. fiir den Ge-

sanglehrer und mehrere Handstipendien ftir Chorknaben, die aus der

Zahl der Schiiler der Hauptschule gewihlt werden sollten, weil frUher

schon der Domherr М о gilnicki und der Pfarrer D о Ь rz а fsk i

bereits 25 solcher Stipendien fiir Gymnasialschiiler gestiftet haben.

Ferner fundirte er die Gehalte eines 6ten Domherrn von ЯОО

fl., eines 2 Dompredigers von З(Ю В., eines Poenitentiarius von 250

Я., eines Prifekten der Sacristei von 250 R

Seine Bibliothek schenkte er dem kapitel und ordnete ап,

dass sie mit der Domherrn-Lawrowski- schen Bibliothek vereint und

dem jedesmaligen Ueberwacher derselben eine jihrliche Remu-

neration von 100 П. дедеЬеп werde. Diese vereinte Bibliothek zihlt

circa 18.0 Binde.

Durch diese Stiftungen hewies der Bischof, dass er tief in

das menschliche Leben blicke. Er wusste. was menschliche Verhilt-

nisse festkitte und hebe...

Durch die Einftihrung eines sch6nen Choralgesanges driickte

er dem Gottesdienste den Stempel einer gr6sseren Feierlichkeit und

der Sch6nheit auf; er wirkte dadurch wohlthitig ein auf die Stim•

типд und Veredlung der bethenden Herzen.

Durch das InStitut Кат er пеЬеп den zwei anderen verehrten

Stiftern dem Leben weise zu Hiilfe. Er machte es vielen wackeren