165
jeder Gelegenheit und zuletzt durch Ertheilung der WUrde eines
Geheimraths kund gab.
Es war in dem Маппе auch nich ein Funke von der Sucht
zu glinzen, ит etwa selbst Tafelfreuden zu geniessen. Diese Tafein,
auf dem rosigen Teppich6 des Herzensgrundes reichlich gedeckt,
sind nichts anders, wie die Gaben des h Nikolaus zu deuten. Es
machte ihm Freude, andere vergm)gt zu sehen...
Aus dem Gesagten k6nnte sich vielleicht der Gedanke entwi-
ckeln, der Bischof mtisse bei diesem allseitigen Wohlwollen arm
gestorben sein.
Indessen јеае Tafeln warea doch пит freundliche Einzelnerschei-
пипдеп des Jahres. Bei den Tugenden der Selbstbeherrschung, Mis-
sigkeit und Sparsamkeit, die er ап seiner Person streng ilbte, ward
es ihm •m6glich, aus den reichlicheren Mitteln seiner Stellung ein
Privatverm6gen zu sammeln. Diesem beschloss er, in reiner Regung
des Herzens und im Ueberblicke der Verhiltnisse und der Forderun-
деп h6heren Lebens ein sch6nes Ziel 'hinzustellen, wodurch ег sich
ein dauerndes Denkmal in der Geschichte der Monarchie setzte.
Der griechisch- katholische Gottesdfenst schliesst пеЬеп dem
kirchengesange jede Musik aus. Der Bischof, der das Bediirfniss
nach einem sch6nen Choralgesange fiihlte, berief пип auf eigene
kosten einen grUndlich gebildeten Tonkiinstler ins Land, liess ihn
im Lesen der altslavischen Schrift und im Verstindniss des Textes
unterrichten und i.ibergab ihm dann die Leitung eines lnstituts von
kirchersingern. Die Wechselfille des Lebens berechnend stellte er
ihm einen zweiten Lehrer zur Seite, als einstweiligen Gehiilfen und
spiteren Leiter. Um schOne Stimmen zum Eintritt und fleissigen
Besuch des Instituts zu gewinnen, gab er jedem Chorknaben ете
monatliche Unterstiitzung.
Damit das Institut Fortdauer und Bestand habe, fundirte er
fiir alle Zeiten eine jiihrliche Gehaltszulage von 100 П. fiir den Ge-
sanglehrer und mehrere Handstipendien ftir Chorknaben, die aus der
Zahl der Schiiler der Hauptschule gewihlt werden sollten, weil frUher
schon der Domherr М о gilnicki und der Pfarrer D о Ь rz а fsk i
bereits 25 solcher Stipendien fiir Gymnasialschiiler gestiftet haben.
Ferner fundirte er die Gehalte eines 6ten Domherrn von ЯОО
fl., eines 2 Dompredigers von З(Ю В., eines Poenitentiarius von 250
Я., eines Prifekten der Sacristei von 250 R
Seine Bibliothek schenkte er dem kapitel und ordnete ап,
dass sie mit der Domherrn-Lawrowski- schen Bibliothek vereint und
dem jedesmaligen Ueberwacher derselben eine jihrliche Remu-
neration von 100 П. дедеЬеп werde. Diese vereinte Bibliothek zihlt
circa 18.0 Binde.
Durch diese Stiftungen hewies der Bischof, dass er tief in
das menschliche Leben blicke. Er wusste. was menschliche Verhilt-
nisse festkitte und hebe...
Durch die Einftihrung eines sch6nen Choralgesanges driickte
er dem Gottesdienste den Stempel einer gr6sseren Feierlichkeit und
der Sch6nheit auf; er wirkte dadurch wohlthitig ein auf die Stim•
типд und Veredlung der bethenden Herzen.
Durch das InStitut Кат er пеЬеп den zwei anderen verehrten
Stiftern dem Leben weise zu Hiilfe. Er machte es vielen wackeren