166

Jiinglingen m6glich, sich den Studien zu .widmen, dabei das musi-

kalische Talent zu bilden und sich durch dasselbe — denn wer Капп

wissen, wo der g6ttliche Funke inwohnt und sich zur Strahlenfiille

entfaltet? — wenigstens der Welt anzuempfehlen , wo nicht ein

dauerndes GlUck zu begrunden. Er bedachte, dass viele der Chorkna.

hen se1bst Priester werden, dass sie den Sch6nheitssinn unter die

Dorfgemeinde bringen und hier theils durch eigenen Gesang, theils

durch Griindung kleiner Gesangsehulen die Feierlichkeit des Gottes-

dienstes erb6hen Кбппеп.

Beachtenswerth ist hiebei, dass diese Handstipeadien nicht

gross. dass sie bloss eine wohlthitige Beihiilfe sind, und so wie ei-

nerseits die Thitigkeit des JUnglings niemals schlummern lassen, so

anderseits mehreren zu Theil werden Кбппеп, — dass die Schiiler

ftir diese Beihiilfe arbeiten mtissen und das Bewusstsein tragen,

sich ihren Lohn verdient zu haben.

Diesem Institute weist der edle Nachfolger, der Herr Bischof

Gregor Freiherr von Ј achim о wi cz, sorgsame Pflege. Auch von

seiner Seite erhalten die Chorknaben. monatliche Gaben.

Der Herr Bischof Sni gurski war durch volle 21 Jahre der

Leiter der philosophischen Lehranstalt. Er verlor sein Amt nie aus

dem Аиде, benahm sic.h iibrigens пит beobachtend. Denn da er seine

Untergebenen kannte und wusste, mit welchem Ernste und Fleisse,

Sittlichkeit, Achtung der Gesetze, Pflichttreue und Bildung angestrebt

werden, so glaubte er seine Berufspflichten ат besten dadurch zu er-

f011en, dass er ihnen volle Freiheit in jeder Miihewaltung uberliess.

Die Untergebenen verstanden ein solches Vertrauen zu schitzen, sie

benahmen sich dessen wiirdig, und so freute sich der Director seiner

Professoren und die Professoren ihres Directors. Es herrschte ein

bewegtes• geistiges Leben.

Bedeutsam sei noch die Bemerkung'>hinzugefiigt: kampf und

Streit waren in der ganzen Natur des Mannes ungekannte Potenzen.