gcwesen. Zweimal gebraucht er RedeHoskel aus Gregorios Naz. (1, 1 und

15, 30) und S. 7, 33 und 8, 1 beriicksichtigt er auch die Spruchweisheit

des alten Griechenlands. Alles dies beweist, selbst wenn er einiges davon

aus zweiter Hand geschOpft haben sollte, doch immerhin seine Belesenheit

und seinen Geschmack ап solchem gelehrten Beiwerk. Selbst poetisches

Talent Капп ibm nicht ganz gefehlt haben, da er uns von zwei kanones auf

die hl. Theophano berichtet, die er infolge eines Traumes verfasst habe

(22, 14).

Ganz tadellos ist freilich Stil und Sprache unseres Autors nicht. Wir

trefen bei ihm nicht selten 0berqassigen Wortscbwall (z. В. 19, 29: Брэ-

ђћато трату) oder auch eine etwas ungelenke und umstandliche Aus-

drucksweise, sowie eine Reihe von Phrasen, die sich аив unseren W0rter-

biichern der griechischen Sprache nicht belegen lassen. А исп in der Syntax,

bes. in der kasusrektion und Periodenbildung (Nomin. absol.), zeigen sich

тапсђе Besonderheiten, die тап nach sorgRiltiger Pr0fung geneigt ist, dem

Autor selbst zuzuscbreiben, und nicht dem Schreiber der Handschrift, dessen

auch ohnedies schon stark belastet ist.

Die Florentiner Handschrift, die uns allein die апопуте Vita erhalten

hat und nach dem kompetenten Urteile von Prof. G. Vitelli und Р. Hippo-

lyte Ddehaye ins 14. Jahrhundert geh0rt (nicht ins 12.), biettt niimlich

cinen durch Fehler aller Art verunstalteten Text, der erst nach Anwendung

leichterer oder schirferer Heilmittel lesbar gemacht wbrden Капп. Dass ап

der Mehrzahl dieser Fehler der ungebildete kopist die Schuld trlgt, ist

nicht zu bezweifeln. Daf0r spricht die оЬеп geschilderte Gelehrsamkeit des

Verfassers und seine ап den tibrigen, richtig 0berlieferten Stellen hervor-

tretende Sprachkenntnis; das beweisen auch die Rasuren und korrekturen,

die der Schreiber selbst nachtriiglich angebracht hat, sowie der Umstand,

dass dieselbe Wortform nicht selten bald richtig, bald falsch geschrieben ist.

So stellt denn die im Folgenden zum erstenmal verOfentlichte апопуте

Vita der hl. Theophano, wenn sie uns auch ftir die politische und kirchliche

Geschichte des 9. Jahrhunderts keine hervorragenden пеиеп Gesichtspunkte

vermittelt, doch einen wertvollen Beitrag zur byzantinischen Litteratur dar,

nicht пит als zeitgenbssischer hagiographischer uber eine bisher

пит wenig gekannte Heilige, sondern auch als int,eressantes sprachliches

Denkmal aus der litterlrischen Interessen eifrig ergebenen Zeit des kaisers

Leo VI.

Eine депаие kopie der апопутеп Vita nach der Florentiner Hand-

schrift verdanke ich der Liebensw0rdigkeit des Herrn Professors Girolamo

Vitelli in Florenz, dem auch 0fentlich daftir meinen aufrichtigen Dank aus-

zusprechen mir eine angenehme PHicht ist. Die von ihm gelegentlich hin-