menschlichen Willens, gegeniiber der g6ttlichen Allmacbt und Liebe,
immer leicbter und sicberer im Glauben zu erfassen, als in Ве-
griffen iiberzeugend darzustellen sind: uns geniigt auf die Thatsache,
als solche, und auf ibre Wichtigkeit in Beziehung auf die politiscben
VerbNtnisse der V6lker und Staaten unser Augenmerk zu beften. Dasz
diese пеие geistige Regsamkeit der slavischen V61ker und ihre poli-
tiscbe Bedeutsamkeit keineswegs ein grundloses Vorgeben о. absicbt-
liches tberscbitzen einzelner Pbiloslaven, sondern eine wirklicbe
Tbatsache ist, dafiir Капп als Beweis scbon der Umstand dienen, dasz
dieselbe, als solehe, bereits vom nahen und fernen Auslande in Worten
und Tbaten anerkannt worden ist, obwohl тап gern zugeben wird,
dasz bei der jetzigen gegenseitigen Stellung der V61ker slavischer und
germanischer oder romaniscber Zunge, ihrer zeitherigen Abgescbieden-
beit in Sprache, Sitte und vertraulicherem Verkehr, die beiden letztern
weder die wabre innere Natur dieser Bewegungen vollstindig aaffa-
ssen, noch ihr Masz und Ziel riehtig wirdigen Кбппеп. Мап Капп
obne tbertreibung behaupten, dasz innerbalb des deutsehen, als des
mit dem Slaviscben zuniichst angrinzenden Sprachgebiets in den letz-
ten drei Jahrzehenden weit mehr Schriften und Aufsitze in Blchern,
Journalen und Zeitungen 0ber die slavischen Zustinde und Bestre-
bungen erschienen sind, als friher seit der Erfndung der Buchdrucker-
kunst, ја seit dem Anfange des gesammten deutschen Schriftwesens
bis aufjene Zeit herab. Die Regierungen von Preuszen und Frank-
reich fanden sich bewogen eigene Lehrstiihle fir slavische Sprache
und Litteratur auf den Universititen in Berlin, Breslau und Paris auf
nicht unbedeutendem kostenaufwand zu errichten, zunicbst und osten-
sibel im reinwissenschattlichen Interesse, im Grunde aber doch wohl
nicht ganz ohne politische Motive und Nebenabsichten- diese letztere
Tbatsache und Maszregel, die wir mehr пась ibrem Eodzweck, als
nach dem bisherigen Erfolge beurtheilen, scheint uns noch mebr als
alles iibrige zu beweisen, dasz тап im Auslande den Eintritt einer пеиеп
Phase in dem Nationalleben der Slaven und in Folge dessen auch die
Notbwendigkeit erkannt bat, aus der bisherigen passiven oder negati-
ven Stellung herauszutreten, und sieh пеие 0rgane zu schaffen, nicht
nur ит von den Bewegungen des geistigen Lebens der den ganzen
Nord-Osten von Europa in Massen erfillenden slavischen V61ker де-
nauer als bis jetzt unterricbtet zu sein, sondern аисЬ, ит 70 m6glich
auf die Richtung dieser geistigen Bewegungen direkten Einflusz zu
nehmen.
Dasz sowohl јепе иеие Regungen des geistigen Leben8 unter den
slaviscben V61kern, a18 аиеЬ die durch dieselben veranlaszten пеиеп
Masznabmen, insbesondere die Errichtuug slavischer LehrstUhle im