aber doeh nicht Alles, was sie sollten, nnd Кбппеп es unmijglich, so
lange ihnen der nothwendige Stiitzpunkt fehlt, nimlich ein Lehrstuhl
zurBildung tichtiger Slavisten, die als Lehrer bei denselben angestellt
werden k6nnten. So lange die Slavistik bei un•s lediglich der freiwilli-
деп РНеде einzelner, durcn ihren Beruf meist der Schule fernstehen-
der Liebhaber derselben, also dem Zufalle 6berlassen bleibt, solange
nicht geistig begabten, strebsamen slavischen Jiinglingen die M6glich-
keit er6fnet wird, sich auf irgend einer Universitit in der slavischen
Philologie griindlich auszubilden, werden sich die Schwierigkeiten bei
der Besetzung genannter Lehrst6hle der slavischen Provinzialmun-
darten durch tiichtige, in der Slavistik grjndlich bewanderte Lehrer, nie
ginzlich beseitigen, und somit aueh die bei der Griindung derselben
vorwaltende Absicht nie vollstindig erreichen lassen. Von einer
wohlthitigen Einwirkung dieser Lehranstalten auf den Bildungsgang
der slavischen Sprache und Litteratur Капп bei der jetzigen Einrieh-
tung derselben Каит die Rede sein; eine solche ist bis jetzt nirgends
verspirt worden, so sehr тап auch dem guten Willen nnd Bestreben
einiger Lehrer, namentlich in B6hmen und Mihren, besonders in der
neuesten Zeit, volle Gerechtigkeit widerfahren lassen musz.
Es Капп ferner die hohe Staatsregierung in den Angelegenheiten
der kirche, der 6fentliohen Erziehung und der Schule, endlich der
Litteratur selbst und namentlich der Zensur des Rathes, der Mitwir-
Кипд und des Dienstes tiichtiger, vedisslicher Slavisten nicht entbeh-
ren. Wir haben schon oben erwihnt, dasz nahe ап vier Millionen Sla-
ven in 0sterreich, dem griechisch-slavischen Ritus zugethan sind, *) wo-
zu noch die ebenfalls slavisch liturgirenden Glagoliten in Dalma-
tien und Istrien Коттеп. Diese alle bedienen sich gleich den Ser-
ben, Bulgaren und Russen in ihren liturgischen Biichern und beim
Gottesdienst der altslavischen kirchensprache: ihre Reli±ionsbiicher
bilden einen besondern, sehr wichtigen Zweig der altslavischen Litte-
ratur und des h6hern slavisehen Sprachstudiums, und es ist bei _ihnen
diese liturgisohe oder kirchenmundart im Laufe eines Jahrtausends
80 sehr mit ihrer Nationalitit und mit allen 1nstitutionen des Lebens
verwachsen, dasz ап eine v6llige und p16tzliohe Trennung derselben
durchaus nicht zu denken ist, wie sich denn auch wirklich sogar die
Abschafung des alten kalenders bei ihnen bis jetzt als unausfdhrbar
gezeigt hat. Die Religions - und Schulangelegenheiten dieser zum
Theil, wie in Ungarn, besonderer Privilegien genieszenden Slaven-
Ruthenier und Serben, wiewohl nach dem R6michen Ritus.
Прим. Ша•арака.