EINLEITUNG.

Die Nthselhaften Fragmente sind seit dreissig Jahren wiederholt

Gegenstand eingehender Forschung einheimischer Gelehrter gewesen. Auch

ausliindische Historiker haben die Bruchsttcke gelegentlich Trotz-

dem ist das geheimnissvolle Dunkel, da8 die Quelle umhtllt, nicht де-

schwunden. Die Untersuchung wird dadurch im hohen Grade erschwert,

dass der Anonymus, sich eines klassischen Griechisch beHeissigend, den Ge-

brauch spater aufgekommener V01kernamen vermeidet (Barbara sunt,— поп

scribuntur). Weder Капп der Schauplatz, auf dem sich die beschriebeneu

Ereignisse abspielen, noch die handelnden Personen und V01ker als hin-

reichend aufgekllrt betrachtet werden. Auch hinsichtlich der chronologischen

Fixirung, die sich in einem Zeitraum уои hundert Jahren, vom Ende des

IX bis zum Schluss des Х Jahrhunderts bewegt, ist keine Einigkeit erzielt.

Dieser Umstand тад meinen Muth, mich ап die Analyse der Aufzeichnungen

des gothischen Toparchen zu wagen, rechtfertigen. Das war auch kuniks

ausdrticklicher Wunsch. «Sie miissen aber durchaus den Bericht des То-

parcha tauricus in den Bereich Ihrer Forschungen ziehen,» schrieb mir

kunik ат 27.0ctober 97. «Uebrigens freue ich mich, dassSie als Himmels:

kundiger sich iiber den Toparcha hermachen» (Privat- Mittheilung vom

14. Mirz 98). kunik verdanke ich wichtige bibliographische Notizen, so

dass nachstehendes Verzeichniss der einschllgigen Litteratur nahezu voll-

standig sein d(irfte. kunik wies mich, behufsDurchsicht resp. Berichtigung

meiner deutschen Verdolmetschung des griechischen Textes, ап den Byzan-

tinisten Eduard kurtz in Riga, welcher sich auch in zuvorkommender

Weise dieser miihsamen Arbeit unterzog. kunik machte mich auf den, durch

seine «Astronomische Chronologje, Leipzig 1895» selbst in Historiker-

kreisen bekannten Strassburger Astronomen W. Wislicenus aufmerksam.

. Ивт..Фи. Отд.

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