einer teilweisen Umarbeitung und Paraphrase des urspronglichen Wort-

lauts 1). Der Text des Palatinus fndet sich auf den folgenden Blittern ап

erster Stelle abgedruckt. Die erwihnte Umarbeitung bezieht sich haupt-

s&hlich auf die lussere Form der Vorlage, indem lange und untbersicht-

liche Perioden, wie sie sich nicht selten im urspranglichen Texte fnden,

durch Streichungen und kleine Anderungen vereinfacht, oder auch sonst

einzelne Ausdrticke ohne klar ersichtlichen Grund verandert oder umgestellt

oder weggelassen werden. Nicht selten sind ganze Sitze als tiberHassig

iibergangen я), andrerseits aber auch wieder bisweilen kleiue Zusitze f0r

n0tig erachtet worden. Stellenweise ist die Umarbeitung 80 durchgreifend,

dass auch nicht ein Satz der urspronglichen Erziblung unverandert geblieben

i8t (vgl. z. В. Кар. 23—25). Der Eifer des korrektors ist allerdings nicht

bis ans Ende der Abschrift derselbe geblieben, sondern ersichtlich im Laufe

der Arbeit etwas erlahmt, aber auch in der zweiten Hllfte der Erzlhlung

ist doch keine einzige Seite w0rtlich und ohne irgend welche Verinderungen

wiedergegeben worden. In einem lingeren Stiicke ist die Darstellung der

Vorlage уот Abschreiber vollstlndig verworfen und durch eine total abwei-

chende selbstindige komposition ersetzt. Dies ist in der oben erwihnten

Episode die моп Antonios dem Bekenner vor dem kaiser Leo gebaltene

Rede zur Verteidigung der Bilderverehrung. Wihrend diese Rede in der

Vorlage kurz darlegt3), in welchem Sinne тап die Bilder verehren m0sse

(гхет:хо;; тратхбуптк, а) ћатре[а и. s. w.) und sich dann in heftigen In-

vektiven дедеп die Person und Uberzeugung des ikonoklastischen kaisers

ergeht, sucht der Paraphrast hauptMchlich auf grund von logischen Deduk-

1) 2uyzEaptTTiG des konst. Dukake8 (Augu8t, S. 442 Апт.) fndet 8ich die N0tiz,

daas die Vita der hl. auch im Ibererk10Bter und in anderen Bibliotheken des .'\thos

vorhanden sei. Leider vcrmag icb daraber nichts Genaueres anzugeben. Da пась Dukakes dcr

Text hier mit den Worten хаПођ< тбхои; anfangen 8011, во

k0nnte тап daraus scbliegsen, dass ев dieselbe Rezension des Textes ist, die аисЬ der Мм.

bietet; denn der Palatinus hat т;лои; in т*ои; geandert. Nacb dem kataloge у•оп Sp. LambroB

entbalt 4715 (596 Iviron) аив dem 16. Jahrh. eine (unyollsmndige) Vita der Theodora.

2) Weggelauen sind z. В. folgende, nach der АивдаЬе von Arwnij zitierte Stellen: 2, 21—

24; з, 11—13, 22—26; 7, 11—15; 12, 11—14; 14, 27—29.

З) Diege Darlegung i8t, над тап bi8her nicht bemerkt hat, fast vollstandig dem Briefe

des Photios ап den Bnlgarenfarsten Michae1 (ер. б bei Balettas) entlehnt, indem ohne Ве-

denken ganze Satze див dea dogmatischen Erbrterungen des Photios iiber daB 7. 6kumeni8che

konzil wenn аисЬ z. Т. in anderer Reihenfolge, abgesclrieben sind. ist Phot. р. 216,

27 Ва1.=6, 89 Атв,; 217, 3—4=8, 3—4; 217, 11=9, 29; 217, 16; 217,

8—9; 217, 21=9, 22; 217, 22—23=9, 26—27; 218, 4—5 = 9, 28—29; 218, 9—11 = 8, 18—20;

218, 13=8, 32; 218, 14=8, 22; 218, 33—36; 218, 18—20=8, 25. 27—28; 218, 20—

22=8, 29—31; 218, 25—28=8, 21—24; 218, 28—219, 8 —9, 1—4; 219, = 8, 87—89. Ein

eklatantes Beispiel f0r die Unbefangenheit, mit der die byzant. Schrifuteller Bich ohne jede

Quellenangabe fremde Gedanken und Ausdrncke, selbBt von Zeitgenossen, aneigneten. Auch аив

iilteren kirchenvatern (Basileios d. Gr. und Gregor. Naz.) hat der Verfasser der Yita einzelne

Gedanken und RedeH08keln entlehnt (vgL die Adnot. crit.).