00TIcvs (МОНТИТВ TAURICUS) AUS DEI 10. ЈАПН.
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wilden Thieren, welcheihre Wuth 0berall auslassen. Irgend welche Schonung,
selbst in Bezug auf die Mchst8tehenden, war ihnen nicht zuginglich, und
sie hielten es nicht ftir nbthig, das Morden mit irgend welcher Ueberlegung
und R0cksicht auf Gerechtigkeit zu begehen; im Gegentheil, in bbser und
nutzloser Weise gedachten sie aus [unserem] ihrem Lande — sozusagen —
die Beute der M0sier zu machen. war ihre frtihere Gerechtigkeit
und Gesetzlichkeit,— wihrend sie anfinglich die grOsste Achtung ihnen
zollten, und infolgedessen sie selbst die gr6ssten Trophaeen erreicht hatten,
und Stidte und VOlker sich ihnen freiwillig anschlossen. Jetzt aber, gleichsam
umgekehrt, leitete sie Ungerechtigkeit und Rechtlosigkeit in Bezug auf die
Untergebenen. Anstatt f0r das Wohl der unterwoHencn Stidte zu sorgen und
sie zum eignen Nutzen in guter 0rdnung zu verwalten, nahmen sie sich's vor,
sie zu unterjochen und zu verwasten. Ueber ihre Befehlshaber klagend und
klar nachweisend, dass sie nichts verschuldet haben, strebten diese Leute
(d. i. die Unterthanen) nur darnach, ат Leben zu bleiben. Ев тат dem
[hnlich, als тепп sich ein starker bbser Ausbruch ereignet hitte, so dass far
die Menschheit eine Sintfuth eingetreten zu sein schien, und es drohte die
furchtbarste Zerst6rung wie infolge eines Erdbebens oder eines unver-
mutheten und unheilvollen (sich aufthuenden) Abgrundes. Mehr als zehn
Stidte wurden ihrer Bev0lkerung beraubt, nicht weniger als fiinfhundert
Ansiedelungen verwandelten sich in eine Wtiste: mit einem Wort, das ganze
benachbcte und uns zunichst liegende Laud lag wie nach einem Sturme in
Tr0mmern; Leute, vOllig unschuldig, wurden unter dem Vorwande des Eid
(-Bruches) die Beute der Vergewaltigung und des Schwertes.
2. Das grausame Geschick f0hrte schliesslich auch zu meinem Gebiet
die Pest, welche in schlimmer Weise Alle umbrachte und schon (ringsum)
meine ung10cklichen Nachbaren befallen hatte. Ich hatte das schon fr0her
erwartet, und schon verschiedene Vorsichtsmaassregeln ergrifen, damit sie
uns nicht unvorbereitet tiberfalle oder durch p10tzliches heimliches Er-
scheinen in's Verderben sturze. Als dann die Gefahr wirklich ап uns heran-
trat und als Alle klar einsahen, dass es sich jetzt ит unser Leben handele,
da wandte ich das damalige Unheil auf die weiseste Art, wie ich nicht besser
konnte, ab, obgleich ich dabei fast die 5usserste Gefahr lief. Was пип die dar-
auf folgende Zeit betrift, so Ьедапп bei uns mit den Barbaren ohne jede
(vorliufge) Ankilndigung der krieg, wobei sie schon mit uns nicht mehr in
Verkehr traten, obwohl ich tausendmal ihnen Anerbieten wegen eines Wafen-
stillstandes machen liess, und es bereit8 zwischen uns nicht ohne kampf
abging. Und da begann der krieg sofort, und der Eintritt des Winters war
nahe, da die Sonne sich unweit der Winterwende befand. Wlhrend dessen
fielen die Barbaren, nachdem 8ie grosse Streitkrlfte zusammengezogen
Зап . Ист.-•вл. Отд.
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